Funk Funk
mehr als nur drahtlose Kommunikation!


Eine Einführung für Beginner
Diese Seite wurde am 24.10.2025 aktualisiert.
Was ist Amateurfunk?
gemäß dem Amateurfunkgesetz AFug §2

Im Sinne dieses Gesetzes ist:



Ein Hobby
was begeistert!



KEINESWEGS altbacken oder verstaubt

Dem Funkamateur stehen Hightech-Mittel zur Verfügung, die es ihm erlauben, mit anderen Funkamateuren auf der ganzen Welt Funkverkehr durchzuführen. Neben modernen Transceivern gehören SDR-Empfänger und Computer zur Standardausrüstung.

Nicht nur Sprachübertragungen in analoger Form, sondern auch eine Vielzahl an digitalen Betriebsarten gehören zur Ausübung des Amateurfunks. Näheres dazu findest Du auf der Seite:
"Digitale Funkanwendungen"
Zusammenfassung und Ergänzung
  • Amateurfunkzeugnis und Zulassung (Rufzeichen)
  • experimentell und wissenschaftlich
  • Völkerverständigung
  • Unterstützung in Notfällen
  • Satelliten- und Weltraumfunk (z. B. QO-100, ISS)
  • weltweiter Funkverkehr
  • primäre Frequenzbereiche
  • Selbstbau (wer darf das schon?)
  • u. v. m.

Wie werde ich
Funkamateur?



Nie war es so einfach wie heute!

Wer aktiv am Amateurfunkdienst teilnehmen möchte, der muss einen Befähigungsnachweis erbringen. Das ist wesentlich einfacher, als viele glauben. Alles, was benötigt wird, lernt man während der Ausbildung. Näheres dazu findest Du auf der Seite: "Leitfaden Afu-Ausbildung"
Amateurfunkzeugnisse
  • Klasse N - Entry
    einfache technische Grundkenntnisse

  • Klasse E - Novice
    wesentliche technische Kenntnisse

  • Klasse A - HAREC
    fortgeschrittene technische Kenntnisse
Afu-Ausbildung beim DARC OV Rheinhausen
Videoausschnitt von WDR Lokalzeit aus Duisburg vom 08.01.2024
Das Amateurfunk-
Rufzeichen



Einzigartig und verwirrend

Jedes Land hat seine eigenen Afu-Rufzeichen. Diese bestehen aus einer Kombination von Zahlen und Buchstaben in unterschiedlicher Form.
  • In Deutschland sind die Rufzeichen wie folgt aufgebaut:
  • Präfix aus 2 Buchstaben: DA - DR (ausser DE, DI)
  • Einer Zahl: 0 - 9
  • Suffix aus 1 bis 3 Buchstaben: A - Z
  • Beispiel: DL1CBA
In den Kombinationen gibt es natürlich auch Ausnahmen.
Befristete Sonderrufzeichen wie z. B. DL800SI oder DL3ELEFANT sind möglich. Dies und weitere Details sind im Link [1] ersichtlich.
Amateurfunk-Rufzeichen
Ab dem 24.06.2024 bekommen die Inhaber der Afu-Klasse 'N' den Präfix "DN" (vorerst nur DN9).

Die noch gültigen Ausbildungsrufzeichen, ebenfalls mit dem Präfix "DN", laufen am 31.12.2028 aus.

Auch ab dem 24.06.2024 kann das persönliche Rufzeichen als Ausbildungsrufzeichen verwendet werden. Es muss dann ein Zusatz angewendet werden. (siehe Rufzeichen-Zusätze)
Die Rufzeichen-Zusätze


Freiwillig verpflichtend

Rufzeichenzusätze haben einen rein informativen Charakter und die Verwendung ist freiwillig [ausser R, T, TR]. Die Zusätze sind international gültig.

Wer Rufzeichenzusätze anwendet, sollte auf die Korrektheit achten. Falscher Einsatz verwirrt nur und zeugt von schlechter Betriebstechnik. Eine Station auf dem Bodensee meldete sich mit "maritime mobile" - der OM sollte nochmal einen Blick in den Rufzeichenplan werfen! Wenn man sich nicht sicher ist, einfach den Zusatz weglassen.

Was wären die deutschen Funkamateure ohne Besonderheiten?
So manch einer ist "Fahrrad mobil" unterwegs. Einige finden das wissenswert, ist aber in der Gänze falsch.
1. Fahrrad mobil gibt es nicht.
2. Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, der ist "portabel" unterwegs und nicht mobil.
Klingt jetzt etwas kleinkariert, aber es dient der Richtigstellung.

Weitere Informationen hierzu sind im Rufzeichenplan zu lesen.
Rufzeichen-Zusätze
  • Anwendungsbeispiel (freiwillig)
  • CW, Digi-Modes: DL1XYZ /m
    Sprechfunk: DL1XYZ mobil


  • /am - aeronautisch mobil
  • alle Luftfahrzeuge ausser Heißluftballon

  • /m - mobil
  • LKW, PKW, Motorrad, Traktor, Heißluftballon u. s. w.
    sowie Wasserfahrzeuge auf Binnengewässer (Flüsse, Seen)
  • /mm - maritim mobil
  • Wasserfahrzeuge auf See (Meer)
    also NICHT auf Binnengewässer

  • /p - portabel
  • Funkbetrieb einer tragbaren oder vorübergehend ortsfest betriebenen Amateurfunkstelle.
    sowie Fahrrad, Roller, Rollstuhl, zu Fuß, Pferd u. s. w.

  • /R - Remote (verpflichtend)
  • Remotebetrieb, ferngesteuerte Funkanlage

  • /T - Trainee (verpflichtend)
  • jeglicher Ausbildungsfunkbetrieb

  • /TR - Trainee Remote (verpflichtend)
  • Ausbildungsfunkbetrieb an einer Remotestation
Frequenzen für
den Amateurfunk



Wichtig für den Funkbetrieb - die Bandpläne

Für den Amateurfunkdienst sind bestimmte Frequenzbereiche festgelegt, auf denen Funkbetrieb durchgeführt werden darf. Die nachfolgenden Listen beinhalten eine grobe Übersicht. Detaillierte Bandpläne als PDF-Download mit ausführlichen Inhalten sind weiter unten verlinkt.

Bandplaninhalte
  • genaue Frequenzabschnitte
  • erlaubte Betriebsarten
  • maximal erlaubte Sendeleistung
  • welche Afu-Klasse darf wo senden
  • u. v. m.
*Status: S=Sekundär | P=Primär
KW (Kurz-Welle) <=30 MHz | UKW (Ultra-Kurz-Welle) >30 MHz
 HF = High Frequency   VHF = Very High Frequency   UHF = Ultra High Frequency   SHF = Super High Frequency   EHF = Extremly High Frequency 

KW Bandplan - IARU Region 1
Stand: 04.06.2024
Band Bereich Frequenzbereich Einheit Status* Afu-Klasse
- HF 135,7 - 137,8 kHz S A
- HF 472 - 479 kHz S A
160 m HF 1.810 - 2.000 kHz P A, E
80 m HF 3.500 - 3.800 kHz P A, E
60 m HF 5.351,5 - 5.366,5 kHz S A
40 m HF 7.000 - 7.200 kHz P A
30 m HF 10.100 - 10.150 kHz S A
20 m HF 14.000 - 14.350 kHz P A
17 m HF 18.068 - 18.168 kHz P A
15 m HF 21.000 - 21.450 kHz P A, E
12 m HF 24.890 - 24.990 kHz P A
10 m HF 28 - 29,7 MHz P A, E, N


UKW Bandplan - IARU Region 1
Stand: 04.06.2024
Band Bereich Frequenzbereich Einheit Status* Afu-Klasse
6 m VHF 50 - 52 MHz S A
2 m VHF 144 - 146 MHz P A, E, N
70 cm UHF 430 - 440 MHz P A, E, N
23 cm UHF 1.240 - 1.300 MHz S A, E
13 cm UHF 2.320 - 2.450 MHz S A, E
9 cm SHF 3.400 - 3.475 MHz S A, E
6 cm SHF 5.650 - 5.850 MHz S A, E
3 cm SHF 10 - 10,5 GHz S A, E
1,2 cm SHF 24 - 24,25 GHz P, ab 24,05 S A, E
- EHF 47 - 47,2 GHz P A, E
- EHF 76 - 81 GHz S A, E
- EHF 122,25 - 123 GHz S A, E
- EHF 134 - 141 GHz P, ab 136 S A, E
- EHF 241 - 250 GHz S, ab 248 P A, E
- EHF > 275 GHz - -


Frequenzen mit befristeter Erlaubnis
Stand: 18.12.2024
Band Bereich Frequenzbereich Einheit Status* Afu-Klasse Frist
6 m VHF 50 - 52 MHz S E 01.01-31.12.2025
4 m VHF 70,150 - 70,210 MHz S A 31.12.2025




Amateurfunk-
Relais



Wenn das eigene Signal nicht ausreicht

Begriff:
Relais ist eine fernbedient arbeitende Funkstation, die durch Umsetzung und Verstärkung der Signale von einer Eingabefrequenz (Empfangsfrequenz) auf einer Ausgabefrequenz (Sendefrequenz) Verbindungen zu anderen Funkstationen ermöglicht. Der Abstand zwischen der Eingabe- und der Ausgabefrequenz wird Ablage genannt.
Einige wenige Relais arbeiten im Simplex-Betrieb, dabei ist Empfangs- und Sendefrequenz gleich.


Betriebsbänder*:
Die meisten Relaisfunkstellen arbeiten im UKW-Bereich: 23 cm, 70 cm und 2 m-Band, sowie auf Kurzwelle im 10 m-Band.
Auch Kombinationen der Bänder sind möglich, wie z. B.
Eingabefrequenz: 23 cm-Band
Ausgabefrequenz: 70 cm-Band


Ablagen*:
23 cm-Band: Eingabefrequenz = Ausgabefrequenz -28,0 MHz
70 cm-Band: Eingabefrequenz = Ausgabefrequenz -7,6 MHz
2 m-Band: Eingabefrequenz = Ausgabefrequenz -600 kHz

Betriebsarten:
Analog: FM bzw. NFM
Digital: C4FM +Wires[X], DMR, D-Star
Zu diesem Thema wird es einen separaten Blog geben.

Echolink:
Bei EchoLink werden Amateurfunk-Relais per Voice-over-IP über das Internet vernetzt, aber auch die Verbindung über Funkgeräte auf Direktfrequenzen ist seit einiger Zeit möglich.
Die Aktivierung / Bedienung erfolgt mittels "DTMF"

Zur Sache:
Auch wenn einige der Meinung sind, dass der "Digi-Kram" nichts mit Amateurfunk zu tun hat! - Auf jeden Fall ist es eine technische Möglichkeit, ohne Antennenwald seinem Hobby nachgehen zu können.
Besonders die Funkamateure der Afu-Klasse N werden damit ihre Freude haben.


* Diese Angaben beruhen auf den verbreiteten Anwendungen.
Ausnahmen sind immer möglich.

Relaisbetrieb


Relaisfunkstelle


Motorola DR-3000 Repeater
2 m / 70 cm | FM analog + DMR
Foto: Motorola
Amateurfunk
mit der ISS



Signale aus dem All direkt in den Shack

Die ISS unterhält eine eigene Relaisfunkstelle mit dem Rufzeichen "NA1SS". Hierüber können Funkamateure miteinander kommunizieren. Über dem 2-m/70-cm - Crossbandrepeater wird ausschließlich Sprechfunk in FM betrieben.

Die Ausleuchtungszone des Relais beträgt rund 4.500 km. Das hört sich viel an, aber durch die geringe Höhe von knapp 420 km und einer Geschwindigkeit von ca. 27.000 km/h ist die ISS im günstigsten Fall gerade mal 10 Minuten in Funkweite. Für den Empfang reicht oft ein einfaches Handfunkgerät, zum Sendebetrieb sollte es schon etwas mehr sein.

Zu besonderen Anlässen sendet die ISS über einen längeren Zeitraum SSTV-Bilder zur Erde. Die Aussendungen kommen aus dem russischen Modul Swesda mit den Rufzeichen RS0ISS. Die Signale können auf der Frequenz 145,800 MHz im Mode PD-120 empfangen werden.
  • Crossbandrepeater der ISS
  • Transceiver: Kenwood D710GA
  • Uplink: 145,990 MHz (NFM)
  • Downlink: 437,800 MHz
  • CTCSS: 67 Hz
  • Mode: FM

Auf dem Repeater herrscht oft reger Betrieb, deshalb ist Rücksicht geboten. Übertriebene Sendeleistung ist da fehl am Platz. Beschränke das QSO auf:
"Rufzeichen, Locator, Rapport und ein 73".
International Space Station
Kenwood D710GA
Aktuelle Position der ISS
OSCAR -
Satelliten



Noch mehr Signale aus dem All direkt in den Shack

Das Thema Satellitenfunk werden wir später in einem umfangreicheren Blog behandeln. Deshalb hier nur ganz kurz:

OSCAR steht für "Orbiting Satellite Carrying Amateur Radio"
Die erdumlaufenden Satelliten sind wie die ISS nur für kurze Zeit sichtbar. Das Nachführen der Antennen sowie die Frequenzanpassung (Doppler-Effekt) sollte praktischerweise eine Software übernehmen. Die meisten Satelliten arbeiten im 2-m und 70-cm-Band.

QO-100:
Ende 2018 wurde der erste geostationäre Amateurfunksatellit Es'hail-2, mit dem Transponder QO-100, in den Orbit verbracht. Der Uplink erfolgt im 2,4-GHz-Bereich und der Downlink bei 10,4-GHz. Folglich werden hier hohe Ansprüche an die Frequenzstabilität gesetzt.
Disziplin Satellitenfunk
  • nur geringe Sendeleistung notwendig
  • spannend und vielfältig
  • technisch herausfordernd
  • u. v. m.

Erster geostationärer Afu-Satellit
Teil 2 folgt demnächst.
Hinweise, Anregungen und Kritiken zu dieser Webseite sind ausdrücklich erwünscht.
Vielen Dank - Euer funk-si-Team