Dem Funkamateur stehen Hightech-Mittel zur Verfügung, die es ihm erlauben, mit anderen Funkamateuren auf der ganzen Welt
Funkverkehr durchzuführen. Neben modernen Transceivern gehören SDR-Empfänger und Computer zur Standardausrüstung.
Nicht nur Sprachübertragungen in analoger Form, sondern auch eine Vielzahl an digitalen Betriebsarten gehören zur Ausübung
des Amateurfunks. Näheres dazu findest Du auf der Seite: "Digitale Funkanwendungen"
Wer aktiv am Amateurfunkdienst teilnehmen möchte, der muss einen Befähigungsnachweis erbringen.
Das ist wesentlich einfacher, als viele glauben. Alles, was benötigt wird, lernt man während der Ausbildung.
Näheres dazu findest Du auf der Seite:
"Leitfaden Afu-Ausbildung"
Amateurfunkzeugnisse
Klasse N - Entry einfache technische Grundkenntnisse
Klasse E - Novice wesentliche technische Kenntnisse
Klasse A - HAREC fortgeschrittene technische Kenntnisse
Afu-Ausbildung beim DARC OV RheinhausenVideoausschnitt von WDR Lokalzeit aus Duisburg vom 08.01.2024
Das Amateurfunk- Rufzeichen
Einzigartig und verwirrend
Jedes Land hat seine eigenen Afu-Rufzeichen. Diese bestehen aus einer Kombination von Zahlen und Buchstaben in unterschiedlicher Form.
In Deutschland sind die Rufzeichen wie folgt aufgebaut:
Präfix aus 2 Buchstaben: DA - DR (ausser DE, DI)
Einer Zahl: 0 - 9
Suffix aus 1 bis 3 Buchstaben: A - Z
Beispiel: DL1CBA
In den Kombinationen gibt es natürlich auch Ausnahmen. Befristete Sonderrufzeichen wie z. B. DL800SI oder DL3ELEFANT sind möglich.
Dies und weitere Details sind im Link [1] ersichtlich.
Amateurfunk-Rufzeichen
Rufzeichenplan für den Amateurfunkdienst
Rufzeichenabfrage - wer steckt dahinter?
Aktuelle Rufzeichenliste - jeden Monat neu
Ab dem 24.06.2024 bekommen die Inhaber der Afu-Klasse 'N' den Präfix "DN" (vorerst nur DN9).
Die noch gültigen Ausbildungsrufzeichen, ebenfalls mit dem Präfix "DN", laufen am 31.12.2028 aus.
Auch ab dem 24.06.2024 kann das persönliche Rufzeichen als Ausbildungsrufzeichen verwendet werden.
Es muss dann ein Zusatz angewendet werden. (siehe Rufzeichen-Zusätze)
Die Rufzeichen-Zusätze
Freiwillig verpflichtend
Rufzeichenzusätze haben einen rein informativen Charakter und die Verwendung ist freiwillig [ausser R, T, TR].
Die Zusätze sind international gültig.
Wer Rufzeichenzusätze anwendet, sollte auf die Korrektheit achten. Falscher Einsatz verwirrt nur und zeugt von schlechter Betriebstechnik.
Eine Station auf dem Bodensee meldete sich mit "maritime mobile" - der OM sollte nochmal einen Blick in den Rufzeichenplan werfen!
Wenn man sich nicht sicher ist, einfach den Zusatz weglassen.
Was wären die deutschen Funkamateure ohne Besonderheiten?
So manch einer ist "Fahrrad mobil" unterwegs. Einige finden das wissenswert, ist aber in der Gänze falsch.
1. Fahrrad mobil gibt es nicht. 2. Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, der ist "portabel" unterwegs und nicht mobil.
Klingt jetzt etwas kleinkariert, aber es dient der Richtigstellung.
Weitere Informationen hierzu sind im Rufzeichenplan zu lesen.
Rufzeichen-Zusätze
Anwendungsbeispiel (freiwillig)
CW, Digi-Modes: DL1XYZ /m
Sprechfunk: DL1XYZ mobil
/am - aeronautisch mobil
alle Luftfahrzeuge ausser Heißluftballon
/m - mobil
LKW, PKW, Motorrad, Traktor, Heißluftballon u. s. w. sowie Wasserfahrzeuge auf Binnengewässer (Flüsse, Seen)
/mm - maritim mobil
Wasserfahrzeuge auf See (Meer) also NICHT auf Binnengewässer
/p - portabel
Funkbetrieb einer tragbaren oder vorübergehend ortsfest betriebenen Amateurfunkstelle. sowie Fahrrad, Roller, Rollstuhl, zu Fuß, Pferd u. s. w.
/R - Remote (verpflichtend)
Remotebetrieb, ferngesteuerte Funkanlage
/T - Trainee (verpflichtend)
jeglicher Ausbildungsfunkbetrieb
/TR - Trainee Remote (verpflichtend)
Ausbildungsfunkbetrieb an einer Remotestation
Frequenzen für den Amateurfunk
Wichtig für den Funkbetrieb - die Bandpläne
Für den Amateurfunkdienst sind bestimmte Frequenzbereiche festgelegt, auf denen Funkbetrieb durchgeführt werden darf.
Die nachfolgenden Listen beinhalten eine grobe Übersicht. Detaillierte Bandpläne als PDF-Download mit ausführlichen Inhalten sind weiter unten verlinkt.
Bandplaninhalte
genaue Frequenzabschnitte
erlaubte Betriebsarten
maximal erlaubte Sendeleistung
welche Afu-Klasse darf wo senden
u. v. m.
*Status: S=Sekundär | P=Primär KW (Kurz-Welle) <=30 MHz | UKW (Ultra-Kurz-Welle) >30 MHz HF = High Frequency VHF = Very High Frequency UHF = Ultra High Frequency SHF = Super High Frequency EHF = Extremly High Frequency
KW Bandplan - IARU Region 1 Stand: 04.06.2024
Band
Bereich
Frequenzbereich
Einheit
Status*
Afu-Klasse
-
HF
135,7 - 137,8
kHz
S
A
-
HF
472 - 479
kHz
S
A
160 m
HF
1.810 - 2.000
kHz
P
A, E
80 m
HF
3.500 - 3.800
kHz
P
A, E
60 m
HF
5.351,5 - 5.366,5
kHz
S
A
40 m
HF
7.000 - 7.200
kHz
P
A
30 m
HF
10.100 - 10.150
kHz
S
A
20 m
HF
14.000 - 14.350
kHz
P
A
17 m
HF
18.068 - 18.168
kHz
P
A
15 m
HF
21.000 - 21.450
kHz
P
A, E
12 m
HF
24.890 - 24.990
kHz
P
A
10 m
HF
28 - 29,7
MHz
P
A, E, N
UKW Bandplan - IARU Region 1 Stand: 04.06.2024
Band
Bereich
Frequenzbereich
Einheit
Status*
Afu-Klasse
6 m
VHF
50 - 52
MHz
S
A
2 m
VHF
144 - 146
MHz
P
A, E, N
70 cm
UHF
430 - 440
MHz
P
A, E, N
23 cm
UHF
1.240 - 1.300
MHz
S
A, E
13 cm
UHF
2.320 - 2.450
MHz
S
A, E
9 cm
SHF
3.400 - 3.475
MHz
S
A, E
6 cm
SHF
5.650 - 5.850
MHz
S
A, E
3 cm
SHF
10 - 10,5
GHz
S
A, E
1,2 cm
SHF
24 - 24,25
GHz
P, ab 24,05 S
A, E
-
EHF
47 - 47,2
GHz
P
A, E
-
EHF
76 - 81
GHz
S
A, E
-
EHF
122,25 - 123
GHz
S
A, E
-
EHF
134 - 141
GHz
P, ab 136 S
A, E
-
EHF
241 - 250
GHz
S, ab 248 P
A, E
-
EHF
> 275
GHz
-
-
Frequenzen mit befristeter Erlaubnis Stand: 18.12.2024
Band
Bereich
Frequenzbereich
Einheit
Status*
Afu-Klasse
Frist
6 m
VHF
50 - 52
MHz
S
E
01.01-31.12.2025
4 m
VHF
70,150 - 70,210
MHz
S
A
31.12.2025
Amateurfunk- Relais
Wenn das eigene Signal nicht ausreicht
Begriff:
Relais ist eine fernbedient arbeitende Funkstation,
die durch Umsetzung und Verstärkung der Signale von einer Eingabefrequenz (Empfangsfrequenz) auf einer Ausgabefrequenz (Sendefrequenz)
Verbindungen zu anderen Funkstationen ermöglicht. Der Abstand zwischen der Eingabe- und der Ausgabefrequenz wird Ablage genannt.
Einige wenige Relais arbeiten im Simplex-Betrieb, dabei ist Empfangs- und Sendefrequenz gleich.
Betriebsbänder*:
Die meisten Relaisfunkstellen arbeiten im UKW-Bereich: 23 cm, 70 cm und 2 m-Band, sowie auf Kurzwelle im 10 m-Band.
Auch Kombinationen der Bänder sind möglich, wie z. B.
Eingabefrequenz: 23 cm-Band
Ausgabefrequenz: 70 cm-Band
Betriebsarten: Analog: FM bzw. NFM Digital: C4FM +Wires[X], DMR, D-Star Zu diesem Thema wird es einen separaten Blog geben.
Echolink: Bei EchoLink werden Amateurfunk-Relais per Voice-over-IP über das Internet vernetzt,
aber auch die Verbindung über Funkgeräte auf Direktfrequenzen ist seit einiger Zeit möglich. Die Aktivierung / Bedienung erfolgt mittels
"DTMF"
Zur Sache: Auch wenn einige der Meinung sind, dass der "Digi-Kram" nichts mit Amateurfunk zu tun hat! -
Auf jeden Fall ist es eine technische Möglichkeit, ohne Antennenwald seinem Hobby nachgehen zu können.
Besonders die Funkamateure der Afu-Klasse N werden damit ihre Freude haben.
* Diese Angaben beruhen auf den verbreiteten Anwendungen. Ausnahmen sind immer möglich.
Die ISS unterhält eine eigene Relaisfunkstelle mit dem Rufzeichen "NA1SS". Hierüber können Funkamateure miteinander kommunizieren.
Über dem 2-m/70-cm - Crossbandrepeater wird ausschließlich Sprechfunk in FM betrieben.
Die Ausleuchtungszone des Relais beträgt rund 4.500 km. Das hört sich viel an, aber durch die geringe Höhe von knapp 420 km und einer Geschwindigkeit von ca. 27.000 km/h
ist die ISS im günstigsten Fall gerade mal 10 Minuten in Funkweite. Für den Empfang reicht oft ein einfaches Handfunkgerät, zum Sendebetrieb sollte es schon etwas mehr sein.
Zu besonderen Anlässen sendet die ISS über einen längeren Zeitraum SSTV-Bilder zur Erde.
Die Aussendungen kommen aus dem russischen Modul Swesda mit den Rufzeichen RS0ISS.
Die Signale können auf der Frequenz 145,800 MHz im Mode PD-120 empfangen werden.
Crossbandrepeater der ISS
Transceiver: Kenwood D710GA
Uplink: 145,990 MHz (NFM)
Downlink: 437,800 MHz
CTCSS: 67 Hz
Mode: FM
Auf dem Repeater herrscht oft reger Betrieb, deshalb ist Rücksicht geboten. Übertriebene Sendeleistung ist da fehl am Platz.
Beschränke das QSO auf: "Rufzeichen, Locator, Rapport und ein 73".
International Space Station
Repeater-Betrieb
ARISS Schulkontakte
SSTV Events
APRS Signal
Frequenzen auch ausserhalb der Afu-Bänder
ISS und Satelliten live verfolgen
Kenwood D710GA
Aktuelle Position der ISS
OSCAR - Satelliten
Noch mehr Signale aus dem All direkt in den Shack
Das Thema Satellitenfunk werden wir später in einem umfangreicheren Blog behandeln. Deshalb hier nur ganz kurz:
OSCAR steht für "Orbiting Satellite Carrying Amateur Radio"
Die erdumlaufenden Satelliten sind wie die ISS nur für kurze Zeit sichtbar. Das Nachführen der Antennen sowie die Frequenzanpassung
(Doppler-Effekt) sollte praktischerweise eine Software übernehmen.
Die meisten Satelliten arbeiten im 2-m und 70-cm-Band.
QO-100:
Ende 2018 wurde der erste geostationäre Amateurfunksatellit Es'hail-2, mit dem Transponder QO-100, in den Orbit verbracht. Der Uplink erfolgt im 2,4-GHz-Bereich und der Downlink bei 10,4-GHz.
Folglich werden hier hohe Ansprüche an die Frequenzstabilität gesetzt.
Disziplin Satellitenfunk
nur geringe Sendeleistung notwendig
spannend und vielfältig
technisch herausfordernd
u. v. m.
Erster geostationärer Afu-Satellit
Grafik von AMSAT-DL
Teil 2 folgt demnächst. Hinweise, Anregungen und Kritiken zu dieser Webseite sind ausdrücklich erwünscht.
Vielen Dank - Euer funk-si-Team